Oktober 11

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Polnisch-Deutsche Jugendbegegnung „Wege der Erinnerung“ Poznań-Uhingen 07.-10.10.2023

Oktober 11, 2023


Der erste 2-tägige Teil des Projekts fand in der IJBS Oświęcim statt.

Die jungen Leute kamen am 7. Oktober am frühen Nachmittag in Morawa an und aßen Abendessen. Trotz der Tatsache, dass sie sich bereits im Vorfeld kennengelernt hatten, wurde der Vorschlag, eine Sprachanimation und Integrationsspiele zu organisieren, mit großer Freude aufgenommen. Die Gruppe zeigte unerwartet viel Energie, obwohl sie einen Tag lang von Krakau nach Morawa gereist war. Noch am selben Abend besprachen wir gemeinsam die Hausordnung und ein detailliertes Programm für die kommenden Tage.

Am Sonntag reiste die Gruppe nach Rogoźnica, um das Gelände des ehemaligen Lagers Groß-Rosen zu besuchen. Die Führung fand in zwei Sprachgruppen statt. Nach der Rückkehr nach Morawa gab es die Möglichkeit, das Wissen in einem Geschichtsworkshop zu systematisieren. Dieser stand unter dem Motto „Auschwitz ist nicht vom Himmel gefallen“, ein Zitat, das der Zeitzeuge Marian Turski in seiner Rede zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz verwendete. In dem Workshop ging es darum, Unterschiede bei der Unterscheidung zwischen politischen Systemen zu finden: Demokratie, Autoritarismus und Totalitarismus. Unter den Sätzen, die diese Systeme definieren, wie z. B. „Die Medien stehen unter der Kontrolle der Behörden“, „Die Medien sind unabhängig“, mussten die Teilnehmer ihre Bedeutung für jedes System finden und zuordnen. Die Aufgaben waren in beiden Sprachen vorbereitet. Anschließend wurde das Wissen über die Lage der Konzentrationslager und den Zeitraum ihrer Einrichtung systematisiert. Dabei wurde eine von den Teilnehmern erstellte Karte von Polen und Deutschland verwendet. Es wurde auch ein Vergleich zwischen dem Verlauf der Grenzen vor dem Krieg und heute angestellt. Der nächste Schritt bestand darin, die 4 Säulen der nationalsozialistischen Ideologie zu identifizieren und den entsprechenden Annahmen zuzuordnen. Auch hier war die Gruppe aktiv an der Bedeutungszuweisung beteiligt und stimmte diese in der Kommunikation untereinander ab. Um die Geschichte einzelner Lagerinsassen zu erzählen, wurde die Silhouette von einem dieser Insassen, Roman Olszyna, vorgestellt. Auf diese Weise konnten die Teilnehmer etwas über die Gründe für die Inhaftierung oder die Häftlingskategorien erfahren. Martin Niemöllers Gedicht „Zuerst kamen sie…“ wurde ebenfalls verwendet, um zu verdeutlichen, wer ein Häftling des Lagers gewesen sein könnte. Der letzte Punkt des Workshops war die Arbeit an einem Text von Marian Turski, der eine Botschaft an junge Menschen ist. In polnisch-deutschen Teams suchten die Jugendlichen nach Antworten auf die gestellten Fragen. Am Ende präsentierte jede Gruppe die Ergebnisse ihrer Gruppenarbeit.

Am Abend hatte die Gruppe die Möglichkeit, mit der Zeitzeugin Melitta Sallai zu sprechen. Alle waren sehr beeindruckt, als sie die äußerst interessante Lebensgeschichte von Frau Melitta und die Geschichte des Veranstaltungsortes hörten. Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen, wovon auch rege Gebrauch gemacht wurde.

Am nächsten Tag fand ein Ausflug nach Krzyżowa statt. Vor Ort hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich über die Geschichte der Familie von Moltke, die Geschichte des Kreisauer Kreises, die deutsch-polnischen Beziehungen und die Gründung der Stiftung für gegenseitige Verständigung in Europa zu informieren. Am Nachmittag bereiteten sich die jungen Leute auf den Abschiedsabend vor. Auf Initiative der Teilnehmer wurde Kuchen gebacken und eine Überraschung für eine Kollegin vorbereitet, die an diesem Tag ihren Geburtstag feierte. Am letzten Tag erwartete die Gruppe ein Ausflug nach Wrocław. Vor der Abreise wurde das Projekt zusammengefasst und die einzelnen Punkte des Treffens ausgewertet.

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