
Auf Schloss Muhrau ertönt wieder Musik.
Junge Musiker aus Polen, Deutschland und der Ukraine spielten nach zwei Wochen intensiver Proben das dritte, diesmal letzte Streichkonzert im Schloss Muhrau. In diesem Jahr haben 42 Teilnehmer an dem Projekt teilgenommen. Die Ukrainer kamen aus Kiew, Odessa, Lemberg, aber auch aus Berlin, Stuttgart und Wrocław, wo sie vorübergehend Zuflucht finden konnten.
Die künstlerische Leiterin des Projekts ist Zoya Nevogodovska, Konzertviolinistin und Lehrerin am Bach-Gymnasium und an der Hochschule für Musik Hanns Eichler in Berlin.
In diesem Jahr standen neben Bach, Vivaldi und Purcell auch Werke ukrainischer Komponisten auf dem Programm – so Vasyl Barvinsky, eine tragische Figur, die geradezu ikonisch für das Schicksal der Ukrainer im 20. Jhd. ist. Vor dem Zweiten Weltkrieg Bürger der Zweiten Polnischen Republik, wurde er nach dem Krieg von den sowjetischen Behörden 10 Jahre lang inhaftiert und gezwungen, die Zustimmung zur Zerstörung seiner eigenen Werke zu unterzeichnen. Einige Werke, die veröffentlicht wurden, sind erhalten geblieben und konnten vom Komponisten in seinen letzten Lebensjahren noch einmal aufgeführt werden.
Unser Orchester verzauberte und bewegte das Publikum auch mit der Aufführung von „Melodia“ von Miroslav Skoryk, der in Lemberg geboren wurde und künstlerischer Leiter des Kiewer Opernhauses war. Sein Stück ist zu einem Symbol für den Kampf der Ukrainer für die Freiheit geworden und wird von vielen Orchestern weltweit als Geste der Solidarität gespielt.
Die diesjährige Sommerakademie in Muhrau wurde von dem bedeutenden Geiger Yevhenij Kostritzki besucht, der einen Workshop leitete und zusammen mit unserem Orchester bei einem Konzert im Theater in Szczawno Zdrój auftrat.
Das Projekt wurde mit finanzieller Unterstützung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks und der Sanddorf-Stiftung durchgeführt.
Im Rahmen des diesjährigen Abschlusskonzerts wurde auch die St. Hedwig-Stiftung in Muhrau mit der Auszeichnung als „Freiwilligenfreundlicher Ort” geehrt. Das uns vom „Nationalen Institut für Freiheit – Zentrum für die Entwicklung der Zivilgesellschaft“ verliehene Zertifikat bestärkt uns in unseren Bemühungen, immer bessere Standards für die Zusammenarbeit unserer Organisation mit Freiwilligen zu entwickeln, sich über bewährte Verfahren auszutauschen und diese Form des bürgerschaftlichen Engagements zu fördern.
Die Urkunde wurde von Małgorzata Misztela vom Nationalen Institut für Freiheit aus dem Programm des Solidaritätskorps und Waldemar Weihs, Präsident der Stiftung „Merkur”, Regionalpartner des Solidaritätskorps, überreicht. Entgegen nahm sie Marzena Muszyńska-Szwegler, der Direktorin der St. Hedwig-Stiftung und Koordinatorin des Freiwilligenprojekts.






































