Vom 23. bis 28. März 2025 kamen in der Bildungsstätte Schloss Morawa in Polen 15 Jugendliche aus Polen, 15 aus der Ukraine und 13 aus Deutschland zusammen, um an einer internationalen Jugendbegegnung teilzunehmen. Im Mittelpunkt stand das #StolenMemory-Projekt, das darauf abzielt, verlorene persönliche Gegenstände (Effekte) von Opfern des Nationalsozialismus den Angehörigen zurückzugeben. Hierfür wird im Arolsen Archive recherchiert, um unter Zuhilfenahme der dort hinterlegten Dokumente Biografien der ehemaligen KZ-Häftlinge zu erstellen. Aus diesen Biografien werden Social-Media Posts erstellt und veröffentlicht. Diese Posts sollen dabei helfen die rechtmäßigen Besitzer der Effekte zu finden. Das Projekt soll das Bewusstsein für die individuellen Schicksale während des Zweiten Weltkriegs schärfen und die Bedeutung von Erinnerungskultur und Versöhnung verdeutlichen.
Ein zentraler Programmpunkt war der Besuch der Gedenkstätte Groß Rosen, wo die Jugendlichen bei einer Führung die Geschichte des Ortes und die Schicksale der dort inhaftierten Personen kennenlernten.
Ein besonderes Highlight war der Austausch mit der Zeitzeugin Melitta Sallai, welche Schirmherrin der Stiftung ist, die die Bildungsstätte in Morawa unterhält. Sie teilte ihre persönlichen Erlebnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus mit den Teilnehmern.
In Breslau nahmen sie an einer Stadtrallye teil, die ihnen den historischen Hintergrund der Stadt und ihre Bedeutung im Kontext des Zweiten Weltkriegs näherbrachte.
Die Jugendlichen tauchten auch in die kulturelle Vielfalt der beteiligten Länder ein, indem sie traditionelle Tänze vorführten und erlernten. Die ukrainischen Teilnehmer berichteten über ihren Alltag im Krieg, was den anderen Jugendlichen einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen in der Ukraine gab. Ein gemeinsamer Spaziergang durch den Schlosspark und die Umgebung der Bildungsstätte bot den Teilnehmern die Gelegenheit, in entspannter Atmosphäre über ihre Lebensweisen und Schulalltage zu sprechen.
Das Ziel dieser internationalen Jugendbegegnung war es, das gegenseitige Verständnis zu fördern und die Erkenntnis zu vermitteln, dass für Demokratie aktiv eingetreten werden muss. Diese Veranstaltung bot den Jugendlichen die Möglichkeit, sich über kulturelle und historische Themen auszutauschen und gemeinsam an einer friedlichen und gerechten Zukunft zu arbeiten.